Synergien fĂŒr Umweltbildung nutzen
Dank unserer starken Kooperation, nehmen nun 250 bosnische LehrkrÀfte Umweltbildung in ihre LehrplÀne mit auf!
Im Oktober 2023 war der Startschuss vor Ort fĂŒr ein gemeinsames Bildungsprojekt in der Region Bijeljina, Bosnien und Herzegowina. Zusammen mit der everwave GmbH und Rotary International haben wir vor Ort ein ganzheitliches GewĂ€sserschutzprojekt ins Leben gerufen, in dem wir dort ausgewĂ€hlte LehrkrĂ€fte und Vertreter aus der Gemeinde ausbilden und die everwave GmbH die GewĂ€sser von MĂŒll befreit.
Das Ziel des Vorhabens? Ein starkes Umweltbewusstsein fĂŒr saubere FlĂŒsse und Meere zu schaffen, um VerhaltensĂ€nderungen im Umgang mit PlastikmĂŒll herbeizufĂŒhren.
Warum haben wir ein Projekt in Bosnien und Herzegowina?
â…wir haben eine Flut von PlastikmĂŒll, von Plastikmaterialien, und wir haben ein groĂes Problem mit der Abfallwirtschaft im Allgemeinen. In Bosnien und Herzegowina und generell in der Balkanregion gibt es einen groĂen Mangel an Bewusstsein fĂŒr dieses Thema â erklĂ€rt Dejan Bozic, Grundschullehrer der Stadt Bijeljina. âIch glaube, die wichtigste Phase im Leben, um ĂŒber Umwelt zu lernen, ist die der Kindheit. Wenn ein Kind versteht, wie es sich gegenĂŒber der Umwelt verhalten sollte, wird es das ganze Leben lang dabeibleibenâ sagt Nedeljko Radic, Inhaber eines kommunalen Unternehmens, das Anklagen gegen unsachgemĂ€Ăe Abfallentsorgung durchfĂŒhrt.
Der everwave community e.V. hat in den vergangenen Monaten an Bildungsmaterial gearbeitet, das, angepasst an die regionalen Gegebenheiten, die Bildung von Kindern unterstĂŒtzt. An zwei Wochenenden im Oktober haben wir mit interaktiven Workshops in Bosnien begonnen. Die sensibilisierten LehrkrĂ€fte fungieren als Multiplikatoren und tragen das erlernte Wissen an 250 LehrkrĂ€fte und weiteres Personal in ihre Schulen und Gemeinde weiter. âDas ist wirklich wichtig, denn in Bosnien und Herzegowina wurde bisher nicht viel fĂŒr den Umweltschutz getan. Daran mĂŒssen wir arbeiten. Es ist wichtig, das Bewusstsein zu schĂ€rfen. Das Bewusstsein ist nicht bei allen vorhanden, so dass nicht jeder die Bedeutung dieser Art von Projekt versteht. Es ist wirklich wichtig, dass dieses Projekt fĂŒr die Zukunft dieses Landes durchgefĂŒhrt wird, damit die Menschen verstehen, welche Umweltverschmutzung nicht nur fĂŒr unser Land, sondern fĂŒr die ganze Welt und fĂŒr unsere Gesundheit entstehtâ erklĂ€rt Zelimir Tesic vom Rotary Club Bijeljina.
Wir freuen uns ĂŒber diese Zusammenarbeit, die zeigt, wie wunderbar sich technische Lösungen und Umweltbildung effektiv verbinden lassen. Vor allem sind wir hin und weg von der groĂen Eigeninitiative, die die teilnehmenden Lehrer*innen und Gemeindevertreter*innen wĂ€hrend unseres Besuchs gezeigt haben. âDie Konsequenzen zu verstehen, die Kette der Verantwortlichkeiten zu verstehen, das ist etwas, was wir definitiv brauchen, und das ist der Grund, warum wir diese AktivitĂ€t gestartet habenâ, erlĂ€utert Aleksandra Letic vom Rotary Club Bijeljina. Neben der Weitergabe der Trainings hatten die Teilnehmenden noch viele weitere Ideen, wie sich Umweltschutz an ihren Schulen realisieren lĂ€sst, wie z.B. ein TheaterstĂŒck und eine Ausstellung rund um das Thema GewĂ€sser durchzufĂŒhren.
Die Teilnehmenden sehen die Ursachen der Umweltverschmutzung in ihrer Region mannigfaltig. So erzĂ€hlt uns eine Lehrerin der Sekundarstufe: “Ich arbeite in einer Schule der Sekundarstufe, und die Kinder dort wissen immer noch nicht, was organischer und was anorganischer Abfall ist. Sie wissen auch nicht, welche Auswirkungen diese auf die Umwelt haben.â Hierzu erklĂ€rt Aleksandra Letic: “Das formale Bildungssystem vernachlĂ€ssigt also auch die Bildung in diesem Bereich. Das ist, glaube ich, der Grund, warum dies geschieht, und das ist der Grund, warum wir etwas dagegen tun mĂŒssen.â Tatiana Berberovic, eine Lehrerin in Bijeljina erlĂ€utert : âDer Hauptgrund (fĂŒr das Umweltproblem) ist das mangelnde Bewusstsein der Menschen fĂŒr die Auswirkungen ihres Handelns auf die Umwelt, aber auch das Fehlen von PlĂ€tzen oder Einrichtungen zum Recyceln, Lagern oder Entsorgen von AbfĂ€llen.â
Zelimir Tesic ist auch der Meinung: “Die Menschen verstehen nicht, was z. B. eine einzige Plastikflasche verursachen kann, und sie sind nicht darĂŒber informiert, was wirklich passiert, wie der Abfall in die FlĂŒsse und GewĂ€sser oder sonst wohin geleitet wird. Selbst wenn man etwas wegwirft, das nicht direkt ins Wasser gelangt, landet es irgendwann im Wasser, zum Beispiel durch Wind oder Regen. Ich denke, das Hauptproblem ist (..) die Unwissenheit der Menschen und ihr Unwille zu verstehen, was passiert, wenn Abfall weggeworfen wird.”
Wie können wir durch Umweltbildung dieses Problem adressieren?
Wir wollten von Teilnehmenden wissen, wie nach ihrer Meinung dieses gravierende Problem der Umweltverschmutzung durch unser Projekt behoben werden kann. Aleksandra Ristic, eine Biologielehrerin der Sekundarstufe drĂŒckte es treffend aus: “Ich halte Ihr Programm fĂŒr ausgezeichnet, vor allem weil es sich an junge Kinder richtet. Wenn Kinder von klein auf wissen, welchen Einfluss sie auf die Umwelt haben, werden sie zu selbstbewussten Erwachsenen heranwachsen, die sich um ihre Umwelt kĂŒmmern.” Zelimir Tesic ergĂ€nzt die Aussagen: “Dieses Projekt beginnt mit kleinen Kindern, was bedeutet, dass ihre Generation und zukĂŒnftige Generationen, sobald sie Eltern werden, die Möglichkeit haben werden, ihre Kinder zu unterrichten. Mit jungen Menschen zu beginnen. Kinder können uns sogar mehr beibringen als wir ihnen.”
Und wie gehtâs weiter?
Die nun trainierten Lehrer*innen und Mitarbeiter*innen der Kommune werden nun 250 Lehrer*innen aus 10 Schulen der Region Bijeljina trainieren und vorbereiten, um im nÀchsten Jahr die Umweltbildung in den Unterricht zu bringen. Wir bei everwave comunity erhoffen uns eine expansive Wirkung dieses Projekts, in dem viele LehrkrÀfte und letztendlich zahllose Kinder und deren Familien sensibilisiert werden. Nur so können wir gezielte VerhaltensÀnderungen erreichen.
âWir sind glĂŒcklich, dieses Projekt mit Everwave durchzufĂŒhren. Ihr arbeitet seit langem an diesen Projekten, um die Umweltverschmutzung in der Welt zu bekĂ€mpfen. Wir glauben, dass es keinen besseren Partner fĂŒr dieses riesige Projekt geben kann. Als Mitglied von Rotary bin ich froh, dass wir die Möglichkeit haben, zusammenzuarbeiten.â sagte uns Zelimir Tesic.
Hoffentlich erwarten uns noch weitere solcher Möglichkeiten in anderen LĂ€ndern. Mit Ihrer Spende können Sie uns dabei unterstĂŒtzen.